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Maria Montessoris Geburtstag am 31. August

Dr. Jörg Boysen, Bundesvorsitzender von Montessori Deutschland, über die Bedingungen für gute Bildung

Am 31. August 1870 wurde die Ärztin und Reformpädagogin Maria Montessori in dem kleinen italienischen Ort Chiaravalle nahe Ancona geboren. Ihr pädagogisches Konzept hat bahnbrechende Veränderungen der Sicht auf das Kind und seine Entwicklung ausgelöst und ist auch heute, nach über 150 Jahren, weltweit aktuell. Kinderrechte, Frieden und Nachhaltigkeit – Kernanliegen der Montessori-Pädagogik – bleiben nach wie vor brandaktuelle Themen und sollten gerade auch in Zeiten einer hierzulande konstatierten Bildungskrise verstärkt in den Fokus der Bildungspolitik gerückt werden, so der Bundesvorsitzende von Montessori Deutschland, Dr. Jörg Boysen in einer Pressemitteilung. Es sind jedoch weitgreifende Reformen notwendig, damit gute Bildung gelingen kann, sagt Boysen und bietet die Unterstützung des Bundesverbands an.

Die Zeiten haben sich geändert. Auch die Montessori-Bewegung ist längst in der Ära der digitalen Transformation angekommen. An den tiefliegenden Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen hat sich allerdings seit der Gründung des ersten Montessori-Kinderhauses, der „Casa dei Bambini“, im Jahr 1907 nicht viel verändert.

„Maria Montessori hat bei Kindern beobachtet, dass sie konzentriert lernen, wenn die Bedingungen stimmen“, sagt Dr. Jörg Boysen, Vorsitzender des Montessori Bundesverbands Deutschland e.V. (Montessori Deutschland). „Und deshalb hat sie versucht, eine Umgebung zu schaffen, in der die Kinder in diese – wie sie es genannt hat – Polarisation der Aufmerksamkeit kommen. Heute würde man vielleicht von Flow sprechen: ein Zustand, in dem sich Kinder in Ruhe und mit Lernfreude mit Material beschäftigen können, das ihnen hilft, ihr Potenzial zu entwickeln“, so Boysen.

„Vieles, was Maria Montessori bereits vor über 100 Jahren empirisch erkannt hat, ist später durch die Wissenschaft bestätigt worden“, erklärt Boysen weiter. „Aber das kann natürlich nicht bedeuten, dass wir alle in ihrer Zeit festsitzen. Die Pädagogik steht vor immer neuen Herausforderungen und muss sich damit weiterentwickeln.

Wichtig bleiben die Grundprämissen: das Kind in seiner Individualität zu sehen und mit einer vorbereiteten Lernumgebung seine Selbstständigkeit zu fördern.“

Dass vielerorts allerdings selbst grundlegende Bedingungen für gutes Lernen, wie beispielsweise eine ausreichende Versorgung mit pädagogischem Personal, fehlen, spüren auch zahlreiche Montessori-Einrichtungen. Montessori Deutschland könne aber gemeinsam mit seinen Mitgliedern gerade jetzt einen wertvollen Beitrag leisten, die Herausforderungen im deutschen Bildungssystem zu überwinden, so der Bundesvorsitzende weiter. Erst kürzlich beteiligte sich der Bundesverband, der die Interessen nahezu aller bundesweit beziehungsweise regional arbeitenden Montessori-Organisationen und der ihnen angeschlossenen freien Einrichtungsträger vertritt, an den Appellen „Neustart Bildung jetzt“ und „Bildungswende jetzt“ in Richtung Bildungspolitik.

Alternative Leistungsbewertung, Bildung für Nachhaltige Entwicklung, multi-professionelle Teams, eine Neuausrichtung der Lehrerrolle – das alles seien zum Beispiel der Montessori-Pädagogik zugrundeliegende Bestandteile für gelingende Bildung. Auch im Bereich der Frühförderung seien Montessori-Einrichtungen gut aufgestellt. Montessori Deutschland biete den Bildungsverant­wortlichen auf jahrzehntelange Erfahrungen beruhende Expertise an.

Jörg Boysen betont: „Es wird schwer sein, die derzeitige Bildungskrise zu überwinden. Wir sollten sie aber – über die Suche nach Notlösungen hinaus – als große Chance sehen, erste Schritte in Richtung einer grundsätzlichen pädagogischen Neuausrichtung zu gehen, stärker hin zu den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen. Unsere Einrichtungen, die sich in Montessori Deutschland zusammengeschlossen haben, verbindet die Überzeugung, dass Lernen nur dann gut gelingen kann, wenn wir achtsam und respektvoll mit Kindern umgehen – ohne Noten, ohne Druck, dafür mit Anerkennung des Individuums in seinem Lern- und Entwicklungsprozess und echter Inklusion – und Lehrerausbildung und Schulorganisation darauf ausrichten.“

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